Epidemie der Zensur: Twitter will Beiträge löschen, die auf mögliche Impfschäden hinweisen
Ab nächster Woche will Twitter alle Beiträge entfernen, die sich "auf eine absichtliche Verschwörung" berufen oder "schädliche, falsche oder irreführende Erzählungen" über Impfstoffe verbreiten. Dies gab das Unternehmen in einem Blog-Post am Mittwoch bekannt. Hierbei geht es insbesondere um Impfungen gegen das Coronavirus.
"In einem Kombinationsverfahren aus technikgestützter und menschlicher Überprüfung werden wir am 21. Dezember mit der Durchsetzung dieser aktualisierten Richtlinie beginnen – und unsere Maßnahmen in den folgenden Wochen ausweiten."
Die neue Regel soll "in enger Absprache mit örtlichen, landesweiten und globalen Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt durchgesetzt werden".
"Mit dem Beginn der weltweiten Verteilung der #COVID19-Impfstoffe geben wir Hinweise, wie wir gegen potenziell schädliche, irreführende Inhalte über diese Impfstoffe vorgehen und den Menschen helfen, auf dem Laufenden zu bleiben."
Die Nutzer werden gebeten, ihre eigenen Beiträge zu entfernen, wenn diese suggerieren, dass Impfstoffe "absichtlich Schaden anrichten", "Bevölkerungen kontrollieren" oder "unnötig" seien. "Falsche, weithin widerlegte Behauptungen über die negativen Auswirkungen oder Folgen von Impfungen" sollen ebenfalls gelöscht werden. Über das Versprechen hinaus, sich mit Gesundheitsbehörden abzustimmen, hat Twitter jedoch nicht deutlich gemacht, wie man es bestimmen würde, welche Beiträge als "entlarvt" gelten sollen.
Twitter erklärte auch, dass Anfang nächsten Jahres Tweets mit dem Hinweis "Warnung" versehen werden sollen, die "im Voraus als unbegründet bekannte Gerüchte, umstrittene Behauptungen sowie unvollständige oder aus dem Zusammenhang gerissene Informationen über Impfstoffe" enthalten. Dies stellt eine Erweiterung früherer Anpassungen der Richtlinien des sozialen Netzwerks dar – zuvor wurden Beiträge mit Behauptungen weit verbreiteter Unregelmäßigkeiten und Betrug während der US-Präsidentschaftswahl 2020 mit ähnlichen Hinweisen versehen. Dabei wurde auch der amtierende US-Präsident Donald Trump häufig ein Ziel der Zensoren des sozialen Netzwerks.
Zuvor zog man bei Twitter bereits schrittweise die Schrauben im Hinblick auf das an, was die Leitung des sozialen Netzwerks als "irreführende Informationen" betrachtet: Dies betraf eine Reihe von Neuerungen der Verhaltensrichtlinien für die Nutzer des sozialen Netzwerks im Laufe des Jahres 2020. Im März kündigte Twitter an, potenziell "schädliche" Beiträge im Zusammenhang mit COVID-19 zu entfernen. Später folgten Warnhinweise, mit denen man "weniger schwerwiegende" angebliche Desinformation über die Pandemie versah.
Die Regeländerung vom Mittwoch dieser Woche weitet diese Maßnahmen auf Beiträge über Impfstoffe im Allgemeinen aus und spiegelt eine ähnliche Entscheidung seitens Facebook vom Anfang Dezember 2020 wider.
Angesichts dessen, dass Impfungen gegen das Coronavirus von verschiedenen Aufsichtsbehörden auf der ganzen Welt genehmigt werden, wurden Impfstoffe ein zunehmend heiß diskutiertes Thema in den sozialen Medien und darüber hinaus – einschließlich Bedenken bezüglich ihrer Sicherheit und Wirksamkeit. In den Vereinigten Staaten und Großbritannien ist die Impfstoffskepsis mehr als nur eine Randerscheinung: Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass vier von zehn US-Amerikanern sich "wahrscheinlich" oder gar "definitiv" nicht impfen lassen würden. Eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage der britischen Royal Society for Public Health (RSPH) ergab zudem, dass sich Minderheiten deutlich seltener impfen lassen. Das führte RSPH-Chefin Christina Marriott auf "Anti-Impf-Botschaften" zurück.
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Obwohl Social-Media-Plattformen sich förmlich bei ihren Bemühungen überschlugen, die Verbreitung viraler "Desinformation" aufzuhalten, erwiesen sich diese Versuche in der Vergangenheit oft als große Fehlzünder – weil stattdessen das Interesse am verbotenen Inhalt gefördert wurde. Im Mai führten etwa Youtube und Facebook ungewollterweise den "Streisand-Effekt" vor, als sie den Dokumentarfilm "Plandemic" unterdrücken wollten, der Verschwörungen thematisiert: Statt die Informationen zu unterdrücken, schürten die Holzhammer-Restriktionen nur die Neugierde. Infolgedessen wurde ein Buch, das von der Protagonistin des Films, Judy Mikovits, verfasst wurde, an die Spitze der Bestsellerliste katapultiert.
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